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Kunst in der Stadt

Paralellzeiten angleichen

Ein Gespräch mit der rumänischen Künstlerin Lia Perjovschi über Wille und Trägheit zu Zeiten des Postkommunismus.

Was bedeutet es für eine Gesellschaft, nicht nur das politische und wirtschaftliche System einem radikalen Wandel zu unterziehen, sondern auch tief eingeschliffene Denkmuster und Verhaltensweisen? Im von Korruption und Misswirtschaft gezeichneten Rumänien der neunziger Jahre beherrschten Fragen wie diese das neu erwachte politische Bewusstsein der Menschen. Auf dem Feld der Kunst gehörte die 1961 im rumänischen Sibiu geborene Künstlerin Lia Perjovschi zu den Protagonisten jener Debatten. Um den über die Jahre erstickten Kunst-Diskurs in neue Richtungen zu lenken, eröffnete sie im Jahre 1997 ein Archiv für Gegenwartskunst in Form von Akten, Büchern, Videos und Bildern – zu jener Zeit ein einzigartiger Ort in Bukarest. Nach einer zweijährigen Pause hat das Archiv im Hinterhofgebäude der Bukarester Kunstuniversität seine Pforten für einen Monat wieder geöffnet. Ein Anlass zur Bestandsaufnahme.

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H.arta

Von der Kunst, Ideenräume zu schaffen

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Der Piaţa Romană ist einer der zentralsten Plätze Bukarests. Verlässt man hier die U-Bahn, um vor den Menschenmengen und der Hitze im Schacht zu fliehen, gelangt man in das pralle Leben der Stadt. Aus Bekleidungsläden dröhnen Technobeats, an einer Hauswand klebt ein überdimensionales Colaglas. Im Laden darunter werden Ikonen der heiligen Jungfrau und glitzernder Haarschmuck verkauft.

Fernab des Treibens, in einer ruhigen Seitengasse am Piaţa Romană hat das Künstlerkollektiv H.arta im Rahmen des Projekts „Spaţiul Public“ – Public Art Bucharest – einen Project Space eingerichtet. Public Art Bucharest, vom Goethe-Institut organisiert und von Marius Babias und Sabine Hentzsch kuratiert,ist der Versuch, ...

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Unschärfen der Vorstädte

Nicu Ilfoveanu fotografiert mit einer einfachen, alten Boxkamera Fußballfelder, Wohnblocks und suburbane Stadtlandschaften in der Metropole Bukarest. Nostalgische Blicke, oszillierend zwischen idyllischer Kindheitserinnerung und bedrückender, apokalyptischer Stille. 


Eine braune, plane Fläche, an ihrem Ende leuchtend weiß ein Rechteck: Ein Fußballfeld mit einem Tor ohne Netz. Auf dem erdigen Boden sind Spuren zurück geblieben. Ein Holzzaun trennt das scheinbar noch vor kurzem im eifernden Spiel bewegte Feld von starre Blocks. Grau und gleich versperren sie den Blick in die Ferne »Ich erinnere mich, eine große Freude verspürt zu haben wenn ich Fußball spielte. Ich hatte viele Gypsies als Freunde und wir spielten oft.« sagt Nicu Ilfoveanu, der in einem der vielen unter kommunistischer Herrschaft errichteten Plattenbauten aufwuchs. »Ich wohnte in einem Wohnblock. Viele Dinge geschahen dort: Ich erinnere mich, dass vor meinem Fenster ein Viertel voll mit kleinen Häusern stand. Man riss alle Häuser nieder und errichtete einige andere Blocks.«

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